Bangkok ist abgesehen vom Smog (vermutlich von den vielen Räucherstäbchen die überall brennen und möglicherweise den Millionen Autos auch) ein Wahnsinn: die liebenswerte Verehrung der Thais für ihren König, die unzähligen Tempel und Pagoden, die lächelnden Menschen, die Geschäftigkeit auf den Straßen, die chaotischen Stromleitungen die zu Hunderten gebündelt überall herumhängen, die mobilen Garküchen auf den Straßen, die gegrillten Heuschrecken mit Soya Sauce, die Raubkopien und Plagiate sämtlicher Blockbuster an den Ständen, die emsigen Tuk Tuk und Motorbike Fahrer die nicht müde werden einen irgendwo hinfahren zu wollen…
Die Stadt ist ein vibrierender Moloch wo die Luft heiß und stickig ist, wo sich Massagesalons aneinander reihen, wo das Ketchup bei McDonalds von Develey in Unterhaching kommt, wo die Mädchen billig und das Bier teuer ist – alles in allem muss man die Stadt einfach mögen.
Allerdings muss man sich als Deutscher oft für seine Landsleute schämen (und das gilt auch für die Österreicher!), die hier unter dem Vorwand einer Kegelmeisterschaft eine Woche Bum-bum-Urlaub machen und sich junge Thais auf ihre dicken Bäuche setzen. Wenn sie Glück haben erwischen sie sogar ein Mädchen, denn Thailand ist wohl das einzige Land wo es neben Männlein und Weiblein noch ein drittes Geschlecht: Lady-boys.
In den Bars und Pubs muß man sich auf ständige Angriffe einstellen und sich daher eine gute Verteidigungsstrategie vorbereiten um die jungen Damen (oder was auch immer) abzuwenden: entweder man redet die ganze Zeit von einer imaginären Ehefrau (“No bum-bum tonight, thank you, my pregnant wife is waiting for me in my hotel.”) und den beiden Kindern (“My son is 5 and my daughter will be 7 next month!”) oder man übt konsequente Nichtbeachtung und konzentriert sich auf den Fernseher (einer ist garantiert immer in der Nähe). So war es auch an einem dieser Bar-Abende, als sich wieder einige junge Wesen zu uns gesellten. Diesmal verfehlte das ständige Verweisen auf die Frau und das nicht zur Verfügung stehende Hotelzimmer leider seine Wirkung und so blieb nur Plan B: fernsehen. Die erste Halbzeit des unglaublich spannenden Hallenfußballänderspiels zwischen der Ukraine und Argentinien hatte meinen vollsten Enthusiasmus und ich trank mein Bier erfolgreich alleine aus. Anschließend ging ich ins Hotel und ließ meinen Kollegen alleine sitzen, da der noch damit beschäftigt war herauszufinden ob es sich bei dem bei ihm sitzenden Wesen um eine echte Frau handelte.
Randnotiz: der als EKG bekannte Eierkontrollgriff ist hier zwar äussert wirksam, sollte aber mit Vorsicht angewendet werden da er beim Gegenüber leicht als Bereitschaft für näheres ‘Kennenlernen’ gedeutet werden kann…
You must be logged in to post a comment.